
.eindrücke .zwbericht
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Nach kurzer Führung durchs Büro mit Vorstellung der Mitarbeiter (ich
frage mich immer, wie man so viele Namen auf einmal behalten soll) wurde
ich an einen Deutschen, Christoph aus Bonn, für die weitere
Arbeitszuteilung verwiesen. Als Mitbringsel, jap. Omiyage, übergab ich
Frau Izumi eine Flasche Wein und für die Mitarbeiter einen Beutel voll
Süßigkeiten. Ein Buch über deutsche Architektur, mein Gastgeschenk für
Toyo Ito, konnte ich ihm erst nach einer Woche überreichen. Er
hinterliess sofort einen überaus freundlichen Eindruck.
Die ersten Tage
Von den langen
Arbeitszeiten hatte ich schon so einiges gehört und gelesen, schockiert
war ich dann dennoch. Im Büro Toyo Ito fangen die meisten 10:00 an und
bleiben bis etwa 23:30. Die letzte Metro nach Hause ist eine feste Größe
im Arbeitsalltag. Zwei Mal am Tag geht man meist in kleineren Gruppen
Essen, gegen 12:30 zu Mittag und gegen 21:00 zu Abend. So bekommt man
ziemlich schnell auch die ersten Kontakte zu Mitarbeitern. Pläne aber,
wie nach der Arbeit mal Sport zu treiben oder Tokio und Umgebung zu
besichtigen, werden so schnell zu reinen Wochenendprojekten. Es war schon
bitter, gegen 17:00 den halben Arbeitstag noch vor sich zu haben.
Schnell wurde mir bewusst, dass es eine hierarchische Trennung der
Mitarbeiter in fest angestellt, sog. staff, und unbezahlt, sog. open desk,
meistens Studenten gibt. Aufgrund meines Status als unbezahlter Praktikant
gehöre ich zur letzteren Gruppe. Deren Hauptaufgabe ist Zuarbeit auf
Abruf, wenn welche anfällt. Meist ist das, besonders zu Anfang Modellbau.
Die ersten Tage gab es für mich nicht allzu viel zu tun. Sich daran zu
gewöhnen, keine Aufgabe zu haben und dennoch so lange auf Arbeit zu
bleiben, fiel mir schwer. Sinnvoll kann man diese Momente als Studierzeit
verwenden und sich mit den Projekten vertraut machen.
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